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bei der Freien Evangelischen Christen-Gemeinde Altenschlirf

Jakob lernt den Handstand

Eigentlich ist Rechnen Jakobs Lieblingsfach.
Doch in dieser Rechenstunde kann er gar nicht richtig aufpassen.
Immerzu muss er an die nächste Schulstunde denken.
Da haben sie Sport.
Jakob mag Sport aber nicht und vor dieser Sportstunde hat er sogar richtig Angst.
Als sie das letzte Mal mit Herrn Thomas, dem Sportlehrer, in der Turnhalle waren, sollte Jakob einen Handstand machen.
Aber Jakob kann keinen Handstand.
Immer fällt er dabei um.
Es will einfach nicht klappen.
An diese Sportstunde kann sich Jakob noch gut erinnern.
„Ha, Ha, guckt euch mal den Jakob an“, hatte der große Kevin gespottet.
„Der kann noch nicht mal einen Baby- Handstand machen, Ha, Ha!“
Vor dem großen Kevin hat Jakob sowieso Angst, weil der ganz oft andere Kinder auslacht und ärgert.
„Was mache ich denn nur, wenn wir heute wieder den Handstand üben müssen“, fragt sich Jakob ängstlich.
Ihm ist schon ganz komisch im Bauch, wenn er nur an die nächste Stunde denkt.
Da klingelt auch schon die Schulglocke.
Die Rechenstunde ist vorbei und alle Kinder packen ihre Sachen in die Schulranzen.
Als Jakob sein Mäppchen nimmt, um es in den Ranzen zu stecken, sieht er den Bibelvers, der in blauen Buchstaben oben drauf steht:
Fürchte dich nicht, ich helfe dir! -
Von Mama weiß er, dass Gott das gesagt hat und dass es in der Bibel steht.
Jakob liest den Vers noch einmal: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! -
Und auf einmal weiß Jakob, was er tun muss.
Er faltet die Hände und betet: „Lieber Herr Jesus, danke, dass du mir helfen willst.
Bitte mach doch, dass ich in der Sportstunde keine Angst habe und dass mich der große Kevin nicht mehr auslacht. Amen.“
In der Turnhalle wartet Herr Thomas schon auf die Kinder. „Jetzt laufen wir uns erst einmal warm und dann ...“ gespannt, was kommt. „... und dann werden wir noch einmal den Handstand üben“, fährt der Sportlehrer fort. „Juchu“, rufen die Kinder, denn den Handstand machen sie alle gerne. Nur Jakob steht ganz still da. Anna darf anfangen. Und sie macht das wirklich gut. Sie kann den Handstand schon ganz alleine. Katrin ist die Nächste. Herr Thomas muss ihr zwar noch ein bisschen helfen, aber dann schafft sie es auch. Jakob wird es komisch, denn bald ist er dran. Ob er dann wieder ausgelacht wird? „So“, ruft Herr Thomas, „jetzt ist Kevin an der Reihe.“ Siegessicher geht der große Kevin zur Matte. „Ich zeige euch jetzt, wie ein richtiger Handstand geht“, prahlt er, nimmt einen großen Anlauf, läuft auf die Matte zu und ... „Au, aua.“ 
.

Kevin hat viel zu viel Schwung gehabt und ist mit dem Kopf auf die Matte gefallen. Jetzt liegt er da und weint. Jakob überlegt, ob er jetzt lachen soll. Schließlich hat der große Kevin ihn auch schon oft ausgelacht. „Nein“, denkt Jakob, „der Herr Jesus will nicht, dass wir andere auslachen.“ Als Kevin dann auf der Bank sitzt und sich einen Eisbeutel, den er von Herrn Thomas bekommen hat, an die Stirn hält, geht Jakob zu ihm hin. Der große Kevin sieht jetzt gar nicht mehr groß aus. Mit den rotgeweinten Augen sieht er sogar ziemlich klein aus. Jakob setzt sich neben ihn. „Tut es sehr weh?“, fragt er. Kevin schaut ihn misstrauisch an: „Du willst mich doch bestimmt nur auslachen.“ „Nein, ich will dir wirklich helfen“, antwortet Jakob. „Ich finde es schlimm, ausgelacht zu werden. Und außerdem will der Herr Jesus, dass wir uns helfen und nicht, dass wir uns über andere lustig machen.“ Kevin schaut ihn mit großen Augen an. Die meisten Kinder können ihn nicht leiden, weil er sie so oft ärgert. Und weil er Jakob auch schon oft ausgelacht hat, wundert er sich jetzt, dass Jakob trotzdem so freundlich zu ihm ist. Ob das an diesem Jesus liegt, von dem er gesprochen hat? Schon bald geht es Kevin wieder besser und er möchte es noch einmal probieren. „Nein, Kevin. Du bleibst den Rest der Sportstunde auf der Bank sitzen“, sagt Herr Thomas. Und dann sieht er Jakob an. „So, Jakob. Ich glaube, du bist jetzt an der Reihe.“  Jakob schaut ganz erschrocken zu ihm auf. Daran hat er gar nicht mehr gedacht. Langsam geht er zur Matte und versucht dann verzweifelt in den Handstand zu kommen.

Aber es will wieder einmal nicht klappen. Auf einmal merkt er, dass ihn jemand festhält und ihm hilft. Er wendet den Kopf und sieht – den großen Kevin. „Komm, ich helfe dir“, sagt er. „Zusammen geht’s ganz leicht.“ Und tatsächlich. Jakob kann mit Kevins Hilfe einen richtigen Handstand machen. „Danke, Kevin“, sagt Jakob. „Das war wirklich nett von dir.“ „Du, Jakob“, flüstert Kevin auf einmal, „es tut mir leid, dass ich dich immer geärgert habe. In Zukunft will ich dir lieber helfen, so wie du es auch bei mir gemacht hast.“ Da muss Jakob wieder an den Bibelvers auf seinem Mäppchen denken: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! „Ich schaffe das mit dem Helfen auch nicht alleine“, sagt er zu Kevin. „Aber der Herr Jesus hat in der Bibel gesagt, dass er mir dabei helfen will. Und dann geht es viel leichter. Wenn du willst, kann ich dir heute Mittag mal meine Kinderbibel zeigen. Da stehen ganz viele Geschichten vom Herrn Jesus drin.“ „Ja, das machen wir“, freut sich Kevin. Auf dem Nachhauseweg betet Jakob leise: „Danke, Herr Jesus. Danke, dass es stimmt, was in der Bibel steht. Danke, dass ich in der Schule keine Angst haben muss, weil du bei mir bist und mir helfen willst.“ Und dann sagt er noch einmal den Vers vor sich hin: „Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ 

 

 

Entnommen aus "Gott kann alles" von Katja Habicht.
Copyright © 2011 BOAS-Verlag, Inh. Friedhelm von der Mark, Burbach
ISBN 978-3-942258-11-1 / Art.-Nr. 176.811
EUR 9,95 [D]

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